Physiotherapie

PITT - psychodynamisch imaginative Trauma Therapie

PITT - psychodynamisch imaginative Trauma Therapie

Das Konzept der psychodynamisch imaginativen Trauma Therapie wurde von Luise Reddemann und ihren Kolleginnen ab 1985 in der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin in Bielefeld entwickelt. Neben dem obersten Ziel der Symptomreduktion wurde dabei von Beginn an auch die Ressourcenaktivierung der Patientinnen in den Fokus gerückt. Das vermehrte Wahrnehmen von eigenem Vermögen, positiven Erlebnissen, kleinen Freuden oder von Wohlbefinden stellt ein wichtiges Gegengewicht zu belastenden dar.

Luise Reddemann beschreibt ihren aktuellen traumatherapeutischen Ansatz auf Ihrer Homepage www.luise-reddemann.de: „Es ist erstaunlich, wie viel Menschen vermögen, wenn man es ihnen nur zutraut. So gehört zu meiner Arbeit die Vorstellung, dass sehr viele Patientinnen und Patienten trotz großer Beschädigungen viel mehr sind als diese Beschädigungen und über selbstregulative Kräfte verfügen. Allerdings liegt es in der Hand der Therapeutin, diese zu fördern oder mehr oder weniger zum Versiegen zu bringen. „Beidäugiges Sehen“ (Fürstenau, 2007), d.h. das Wahrnehmen der Stärken und der Probleme ist daher eine meiner wichtigsten Grundüberzeugungen. Das bedeutet Übernahme von Hilfs-Ichfunktionen eher im Sinne von Ermutigung, die eigenen selbstregulativen Kräfte vor allem zur Selbstberuhigung und zum Mitgefühl getragenen Umgang aufzuspüren und zu nutzen…..“

Weitere Besonderheiten der PITT bestehen in der intensiven Nutzung imaginativer Elemente, der Sicht der Vielfalt eines Menschen im Sinne des Ego-State-Modells, sowie in der Integration körpertherapeutischer Elemente. Durch die Ego-State-Arbeit werden die Fähigkeiten zur Selbstberuhigung und Selbstfürsorge und damit auch das Erleben der Selbstwirksamkeit erhöht.

Imagination (Vorstellungskraft) ist geeignet, Verstand und Gefühle miteinander zu verbinden sowie den Körper in die therapeutische Arbeit mit einzubeziehen. Über das achtsame Wahrnehmen werden die Auswirkungen der Vorstellungen auf den Körper und sein Befinden unmittelbar wahrnehmbar und helfen, sich bewusst und aktiv auf wirkungsvollere und heilsamere Vorstellungen einzulassen.

Die PITT zeichnet sich durch eine behutsame und wertschätzende Vorgehensweise aus. Sie hat das Ziel, die Fähigkeit, auch mit Überwältigendem und Schmerzlichem innerlich umgehen zu können, sich selbst als wirksam und stabilisierend zu erleben, und zurück zur Ganzheit und Lebensfreude zu finden anstatt wieder „funktionstüchtig“ zu werden. Es soll nicht nur um "Traumatherapie", sondern um die Behandlung des ganzen Menschen gehen.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich als Physiotherapeutin keine traumakonfrontative Arbeit anbiete. In meiner Arbeit wende ich PITT vor allem in Verbindung mit der craniosacralen Therapie bzw. der somatoemotioalen Entspannung an, sie findet aber als Grundverständnis in der ganzheitlichen Arbeit mit Menschen immer ihren Platz in meinen Behandlungen.